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n diesem Artikel geht es darum, was Coaching ist, was es nicht ist und was beim Coaching zwingend wichtig zu wissen ist.
Dass der Begriff Coaching kein geschützter Begriff ist, wurde bereits in der zweiten Ausgabe des „Erfolgreich leben und coachen“-Newsletter besprochen.
Zum Ursprung von Coaching
Gehen wir zum Ursprung zurück und stellen die Frage, was Coaching genau ist
Das Wort Coach kommt aus dem Englischen und bedeutet Kutsche. Die Bezeichnung hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts durchgesetzt für eine erfahrene Person, die anderen Menschen eine Fähigkeit beibringt oder hilft, sich weiterzuentwickeln.
Zuerst war der Begriff aus dem künstlerischen Bereich und aus dem Leistungssport bekannt. Seit den 1970er Jahren gewann Coaching zuerst im Management als Business-Coaching, dann im Bereich Persönlichkeitsentwicklung als Life-Coaching an Bedeutung.
Inzwischen gibt es für praktisch jede Herausforderung ein spezifisches Coaching. Dabei ist die Frage nach deinem persönlichen WARUM ein wichtiger Meilenstein. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Was Coaching ist
Die Antwort auf diese Frage könnte sehr kurz sein: Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Dieser Satz macht gleichzeitig ein Problem deutlich: Wer entscheidet, was hilft?
Der Coach ist „nur“ Facilitator = Ermöglicher. Er öffnet den Horizont, erweitert die Perspektive und lenkt mit Fragen vom Problem zum Potenzial.
Es ist eine große Stolperfalle zu glauben, dass der Coach einen Wissensvorsprung hat.
Ein guter Coach hat einen Methodenvorsprung. Das ist etwas völlig anderes.
Er kann nicht „wissen“ was seinem Coachee hilft – er kann lediglich beim „Wissen finden“ helfen.
Das macht er mit guten Fragen und indem er den größtmöglichen Bezugsrahmen herstellt.
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Es gibt ein asiatisches Sprichwort: „Der Frosch, der im Brunnen sitzt, beurteilt das Ausmaß des Himmels nach dem Brunnenrand.“
Der Coachee sitzt im Brunnen. Der Coach steht neben dem Brunnen.
Ein Beispiel: Mein Coachee ist Unternehmer/Inhaber mit einem mittelständischen Betrieb. Er tut alles für seine Mannschaft, erkundigt sich fürsorglich nach deren Befinden, kennt die Macken seiner Leute und praktisch jede Familiengeschichte dazu.
Er sieht sich als fürsorglicher Kapitän des Schiffes, belohnt vielversprechende Mitarbeiter und versteht die schwache Eigeninitiative seiner Leute nicht.
Zum einen ärgert er sich über mangelnde Sorgfalt seiner Führungskräfte, zum anderen möchte er mehr Identifikation der Menschen mit dem Unternehmen, um Fluktuation beim Personal vermeiden. Sein Stresspegel ist sehr hoch.
Auf die Frage nach der Vision des Unternehmens und den dazugehörigen Werten sagt er „Da war Unternehmensberaterin Mustermann bei uns, mit der haben wir das erarbeitet, die war richtig teuer. Hab‘ ich aber nicht im Kopf, muss ich nachgucken, die hängen bei uns im Schulungsraum an der Wand.“
Was habe ich gemacht? Keine Antworten gegeben. Ich habe Fragen gestellt.
Dadurch konnte er die Perspektive wechseln und erkennen, wie er mit seinem patriarchalen Führungsstil und seiner inadäquaten Kommunikation zum Problem beigetragen hat.
Das familiäre Klima mit ständigen väterlich-gutgemeinten Rückfragen hat bei einigen Mitarbeitern dazu geführt, dass sie sich bevormundet und gegängelt fühlten. Sie zogen sich in eine kindlich-passive Position mit wenig Verantwortungsbewusstsein zurück. Hinzu kam, dass die Incentives völlig intransparent verteilt wurden, was zunehmend Unruhe verursachte.
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Was Coaching nicht ist
Eine Therapie geht in Bereiche, in denen der Mensch sich nicht mehr selbst helfen kann.
Ein Coaching geht nur in Bereiche, in denen der Mensch sich selbst helfen kann.
Oft kommen Menschen mit der Erwartung, dass der Coach mit seinem Wissen ihr Problem beseitigt und alles wieder gut ist.
Coaching ist aber keine Werkstatt, in der ein verbeulter Mensch repariert wird, um dann in neuem Lack nach Hause zu gehen und alles wie immer zu machen.
Coaching bedeutet immer, dass der Mensch neue Ressourcen erschließt, lernt sie selbstbestimmt zu nutzen und damit die Macht über seine Lebensrealität zurückbekommt.
Der Coach verbindet dem Menschen mit seinen Ressourcen, er entscheidet aber nicht darüber, wie dieser Mensch sie nutzt.
Die wichtigsten Grundlagen für gutes Coaching
Daraus ergeben sich die wichtigen Kriterien für Coaching. Wir bei der Neurolution Academy haben viele Jahre Erfahrung und kennen die Stolperfallen.
Wir haben uns sehr viele Gedanken darüber gemacht, was gutes und verantwortungsbewusstes Coaching ausmacht.
Das sind unsere Grundlagen:
1. Persönlichkeitsentwicklung
Ein verantwortungsvoller Coach arbeitet – als wichtiges Fundament – permanent an sich selbst.
Der Mensch ist in einem unaufhörlichen Entwicklungsprozess und deshalb nie „fertig“ mit seiner persönlichen Entfaltung. Ihm ist bewusst, dass mit jedem Coachee eine Beziehung entsteht, die auf beide Seiten einwirkt.
2. Selbstreflexion
Das Reflektieren eigenen Verhaltens ist für einen guten Coach selbstverständlich
Ein guter Coach ist generell achtsam bezüglich seiner eigenen Gedanken und Gefühle, damit er eine neutrale Perspektive bewahren kann.
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3. Verantwortungsbewusstsein
Ohne Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber dem Menschen ist gutes Coaching nicht denkbar.
Lass es mich klar sagen: als Coach hast du Macht.
Das macht etwas mit dir. Jeder Mensch, der mit Menschen arbeitet, muss das Thema „Macht als Gefahr beim Helfer“ für sich geklärt haben.
Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Bedeutung.
Dieses Bedürfnis darf niemals über die Beziehung von Coach zu Coachee bedient werden. Diesem Thema widmen wir uns dezidiert in der Ausbildung zum Holistic Change Coach.
4. Emotionale Kompetenz
Jeder Mensch hat Verletzungen, auch du. Du bist keine Insel und du hast deine negativen Seiten.
Jede Begegnung, auch solche innerhalb deiner Arbeit als Coach – hat das Potenzial, diese alten Verletzungen zu triggern.
Es gibt sogar die These, dass in einem Coachingprozess immer beide Seiten sich entwickeln.
5. Deine Werte und dein Warum
Kenne deine Werte, sie sind die Leitplanken deines Handelns und haben großen Einfluss auf deine Empathie.
Kläre, wer du bist, was dich ausmacht und welchen Einfluss deine Vergangenheit auf dich hat.
Nur so kannst du die nötige Distanz aufbringen, um unbeeinflusst das größere Bild zu sehen.
6. Authentizität
Versuche nicht jemand anderer zu sein. Deine Coachees durchschauen das.
Überlege dir sehr genau, wem du mit welchem Thema helfen willst. Je authentischer du bist, desto besser sind deine Ergebnisse.
Unser Resümée zum guten Coaching
Bedenke, dass du ein role model, ein Vorbild bist.
Lerne und lebe was du von deinen Coachees erwartest.
Das ist die Basis für das Vertrauen, das die Menschen veranlasst, sich von dir helfen zu lassen.
Wir von der Neurolution Academy stehen für ethische Grundlagen als Basis für erfolgreiches Coaching. Überzeuge dich selbst davon.
Wenn du ein klärendes Gespräch möchtest, buche dir einen Call.
Wenn du erleben willst, wer wir sind und was Coaching ist, dann komm zu den Experience Days Anfang 2024.